Eine visuelle Inspektion in einem Düker lässt sich heute mit einem Tauchroboter relativ schnell organisieren, ohne Taucher in Gefahren zu bringen.
Was ist ein Düker?
Ein Düker ist grob definiert eine Unterführung oder Unterquerung einer baulichen Gegebenheit, mit dem Ziel etwas hindurch zu führen. Üblicherweise ist mit der Unterquerung der baulichen Begebenheit die Unterführung einer Straße, Bahnschienen, Tunnels oder Wasserstraßen gemeint. Ein Düker kann unter diesen Bauwerken zum Beispiel Wasser, Gas, Elektro, Abwasser oder auch Öl durchführen. Im allgemeinen wird unter dem offenen Düker Prinzip jedoch die Unterführung einer Straße, Wasserstraße, Kanälen oder anderen Bauwerken verstanden, in dem zum Beispiel Oberflächen oder Regenwasser hindurchgeführt wird. Andere Düker sind auch trocken und können begehbar sein. Letztendlich ist ein Düker das Gegenteil von einer Heberleitung, also einer Überführung oder Überquerung von Straßen, Flüssen etc.
Welche Düker sind gemeint?
In diesem Beitrag wird speziell ein Augenmerk auf die mit Wasser gefluteten offenen Düker geworfen. Diese Düker finden besonders bei anliegenden Straßen und Wasserstraßen Ihre Verwendung. Als Beispiel dafür ist die Unterquerung einer Straße oder Wasserstraße durch eine Rohrleitung leichter zu verstehen. So kann das Hindernis durch die bauliche Form des Dükers leicht überwunden werden und die Balance der Gewässer ohne Pumpen gewährleistet werden. In den folgenden Bildern ist die Funktion einen Dükers dieser Bauart dargestellt.
Prinzip und Bauformen von Dükern in Deutschland.
Neben dem mit Wasser gefüllten Düker, gibt es auch noch zahlreiche andere Bauformen eines Dükers. Teilweise werden diese sogar mit Pipelines verglichen. Grund dafür könnte sein, dass selbst bei Wikipedia keine genauere Form des Dükers definiert ist. Es gibt also auch Erdölpipelines, die mit Hilfe eines Dükers eine Wasserstraße wie den Rhein unterqueren. Diese Leitungen sind jedoch geschlossene Rohrleitungen, die nicht 100% mit einem echten Düker vergleichbar sind. Im Düker kann eine Flüssigkeit das Hindernis überwinden, ohne dass Pumpen eingesetzt werden müssen.
Dabei wird auf das Prinzip der kommunizierenden Röhren gesetzt. Dies besagt, dass sich stehende Flüssigkeiten in miteinander verbundenen Röhren stets auf das gleiche Niveau einpegeln.
Beispiel: Fließt nun auf einer Seite immer neue Flüssigkeit hinzu, so erreicht sie auf der anderen Seite dasselbe Höhenniveau und kann ohne Höhenverlust (wegen des Dükers) dort weitergeleitet werden.
Dieser Durchlass könnte jedoch leer laufen, wenn kein Wasser mehr ankommt. Deshalb liegt bei einem Düker der Zu- und Ablauf der Rohrleitung fast immer tiefer als der normale Wasserspiegel. Das hat den Nachteil, dass bei einer Inspektion die Rohrleitung leer gepumpt werden muss.
Dadurch wird ein Düker auch häufig als Druckrohr bezeichnet, da dieser aufgrund seiner Bauform ständig unter der der Wasseroberfläche liegt und somit unter Druck die angebundenen Gewässer auf eine gemeinsames Höhenniveau bringt.
Visuellen Inspektion eines Dükers mit einem Tauchroboter ROV/ROUV.
Aufgrund der teilweise geringen Strömung eines Dükers, können sich diverse Ablagerungen in diesem ergeben. Da die Leitungen jedoch ständig unter Wasser stehen, ist eine Inspektion sowie eine Kontrolle der Beschaffenheit eines Dükers und dessen Ablagerungen häufig mit sehr viel Aufwand und Kosten verbunden. Ein Tauchroboter ist hier eine schnelle und kostengünstige Hilfe. Neben der Möglichkeit einen Düker leer zu pumpen, werden auch Taucher eingesetzt, um kostengünstigere und schnelle, visuelle Inspektion zu erreichen. Diese Art der Inspektion sind jedoch meist nicht ganz so einfach, wie Sie klingen. Weiter unterliegen diese Inspektionen mit Tauchern vielen Vorschriften zur Unfallverhütung und sorgen bei Tauchern oft durch die Länge des Dükers und die Breite der Rohrleitung für ein unangenehmes Gefühl, da ein schneller Aufstieg nicht gewährleistet werden kann.
*Begriffserklärung (ROUV = remotely operated underwater vehicle) (ROV = remotely operated vehicle)
Warum bietet sich ein Tauchroboter für die visuelle Inspektion eines Dükers an?
Für uns steht hier ganz klar an erster Stelle der Schutz des Menschen. Egal ob Taucher, Ingenieure oder andere Mitarbeiter, einen Roboter kann man ersetzen. Der Tauchroboter hat aber noch weitere Vorteile. Neben der Tauchzeit, die bei professionellen Tauchrobotern fast unendlich ist, weil dieser von Land oder vom Schiff mit Strom versorgt wird, können moderne Tauchroboter auch ein Livebild an die Oberfläche senden. So kann auch ein Gutachter oder Ingenieur sich sofort ein Bild von den Gegebenheiten machen. Als weiterer Vorteil ist die schnelle und unkomplizierte Einsatzmöglichkeit des Tauchroboters ein großer Vorteil. Zusätzlich kann je nach Gerät auch eine lange Tauchstrecke zurückgelegt werden. Bei professionellen Tauchrobotern beläuft sich das auf über 100 Meter und mehr.
Zum Schluss kann die komplette Tauchfahrt noch aufgezeichnet werden. Diese Aufzeichnung erlaubt es auch nachträglich eine Besichtigung der Gegebenheiten zur Verfügung zu stellen. Weiter lassen sich genauere Vergleiche zu vorherigen Tauchfahrten erstellen, um zu sehen ob sich ein Schaden im Düker vergrößert hat.
Welche Voraussetzungen sorgen für eine gute Inspektion durch einen ROV?
Da der Tauchroboter nur eine visuelle Inspektion durchführen kann, ist die Sicht unter der Wasseroberfläche ein entscheidendes Merkmal für eine erfolgreiche Inspektion. Besonders bei einem Düker, der Strömung ausgesetzt ist, trägt die Verschmutzung des Wassers durch aufgewühlten Grundteilchen oder im Wasser treibender Teilchen eine große Rolle. Für eine ROV-Inspektion sollte der Düker so weit wie möglich strömungsfrei gemacht werden.
Weiter muss der Tauchroboter natürlich ins Dükerrohr von den Maßen passen. Der Düker benötigt ein Mindestdurchmesser von 70cm, damit der Tauchroboter in diesen passt. Da der ROV eigenes Licht durch mehrere LED Lampen hat, ist die Dunkelheit im Düker kein Problem.
Das Ziel einer Düker Inspektion mit einem ROV.
Im Vordergrund dieser Inspektion steht die schnelle und unkomplizierte Erfassung von etwaigen Schäden oder Ablagerungen im Düker. Mit dem Tauchroboter lassen sich vergleichsweise relativ schnell und unkompliziert durch die Videodokumentation wichtige Daten erfassen, die für eine eventuelle Nacharbeitung wichtig sind. Es kann also im Vorwege definiert werden, welche Maßnahmen zur Instandhaltung und Gewährleistung der Funktion des Dükers notwendig sind. Dadurch werden häufig enorme Kosten gespart sowie eine schnellere Instandhaltung gewährleistet. – Eine visuelle Inspektion mit dem ROV ersetzt zwar keinen Taucher, kann jedoch eine Menge Zeit und Kosten sparen.